Grobziel:
Schüler sollen sich mit der Wut intensiv auseinander setzen, indem sie Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten erschließen.
Feinziele:
Schüler sollen…
- das Gefühl „Wut“ wahrnehmen und es richtig benennen können
- über ihre persönlichen Erfahrungen berichten
- erkennen, dass es wichtig ist, Wut zuzulassen
- Handlungsmöglichkeiten ausloten, die trotz des Wutausbruchs ein friedliches Miteinander erlaubt
Mögliches Material
- Kamischibai mit Vulkanbild
- Vulkan als Tafelbild oder auf Papier
- Wutbälle, Knautschbälle, Wutbuch
- Arbeitsblatt über die Wut (Hausaufgabe)
- Bilder zur Wut von Dagmar Geißler
Tima und Basil begrüßen die Kinder mit dem gemeinsamen Lied.
Betrachten des Gefühlsrads,
Optional: Spiel: Mein rechter Platz ist leer, zur Vertiefung der Gefühle, evtl. auch ein Mut-Ritual oder Spiel, das Mut braucht.
Tima und Basil begrüßen die Kinder mit dem gemeinsamen Lied.
Stummer Impuls: Tafel wird eröffnet, dort ist ein Vulkan abgebildet. Kinder äußern sich frei dazu.
Tima: „Was für ein Riesenberg! Wir steigen hoch und schauen uns das neue Land von da oben an!“
Basil: „Es kann Feuer spucken und ich verbrenne meine Pfoten!“
Tima: „Ich gehe dann ohne dich! Du bist eine Spaßbremse“
Basil: „Und du bist dumm! Das ist gefährlich!“
Tima: „Du hast einfach Angst! Und du bist ein Schwachkopf auch noch!
Basil: „Stimmt gar nicht! Ich bin ganz mutig! Ich bin ein Löwe! Du bist selbst ein Schwachkopf und wirst verbrennen, wenn du hochgehst.“
Tima: „Mimimi!!! Du bist ein Weichei! Du hast Angst! Du bist ein Feigling!“
Basil: „NEIN!!! Stimmt alles nicht! Ich fresse dich gleich, wenn du nicht aufhörst dummes Zeug zu reden!!!“
Tima: „Komm mir nicht zu nah! Ich haue dich mit meinen Hufen!“
Basil: „Ich beiße dir die Ohren ab!“
Sie beginnen sich zu prügeln.
Vulkan bricht plötzlich aus.
Kinder werden aufgefordert sich aufzustellen und frei zur Musik zu bewegen.
Vorschlag: Papa Roach – Last Resort
Anschließend müssen sie sich an der Bildkarte WUT positionieren.
L.: Was fühlen gerade Basil und Tima und warum?
S.: Wut! Weil sie sich gegenseitig beschimpfen und prügeln wollen!
L.: Wo fühlst du Wut in deinem Körper?
S.: Im Bauch, Kopf, in der Brust…
L.: Du sollst nun auf diesem roten Lawastein schreiben, was dich wütend macht
- arbeiten, im Hintergrund läuft leise die „Wut-Melodie“.
Anschließend präsentieren die Schüler ihre Kärtchen für das Innere des Vulkans und kleben diese an die Tafel.
L.: Was fühlst du, wenn du Wut nicht rauslassen kannst?
S.: Ich habe Angst, ich bin traurig, es geht mir schlecht.
L.: Es ist also wichtig, dass wir unsere Wut rauslassen. Aber dabei sollen wir drauf achten, wie wir es tun. Schreibe oder male es nun auf dem Lawastreifen, was du machst, wenn du wütend bist.
Schüler arbeiten und kleben anschließend die Lawastreifen an die Tafel. Dabei achten sie auf die Richtung – ob die Handlung in der Luft „verpufft“ oder die Personen am Fuß des Berges verletzt werden. Sie reflektieren, je nach Sprachstand, ihre Handlungen.
Tima und Basil stehen am Hang des Vulkans und schauen sich gegenseitig an.
L: Die beiden waren wütend und haben sich gegenseitig verletzt. Zum Glück sind sie nicht verbrannt, aber es tut trotzdem weh. Ich habe hier Pflaster und Pillen, kann es gegen die Wut helfen?
S.: Nein! Sie müssen miteinander reden und sich gegenseitig entschuldigen.
Tima: Lieber Basil, du hast mir das Leben gerettet. Es tut mir leid, dass ich dich provoziert habe. Ich war so neugierig und wollte unbedingt nach oben, auf den Berg.
Basil: Entschuldigung, dass ich dich angebrüllt und gebissen habe, ich war aber so wütend. Ich bin alledings auch froh, dass du noch da bist und wir weiter zusammen reisen können. Sind wir wieder Freunde?
Variante:
L: Die beiden waren wütend und haben sich gegenseitig verletzt. Zum Glück sind sie nicht verbrannt, aber es tut trotzdem weh. Was kann einem in solch einer WUT helfen?
Tima.: Ich kenne da was, schau mal, das kann vielleicht helfen. Das ist ein WUT-Ball, oder das ist ein WUT-Buch. Da schreibe ich alles rein, was mich wütend macht.
Tima: Was hilft dir noch, wenn du wütend bist?
Die Kinder erzählen, oder malen die Dinge, die ihnen helfen wenn sie wütend sind.
Tima nickt. Sie singen wieder mit den Kindern zusammen das Lied.
Brücken zur Wut
Bücher:
Das Buch von Dagmar Geißler: Wohin mit meiner Wut? (2013) ist sehr gut geeignet um einzelne Abschnitte zu kopieren und sichtbar zu machen, was alles getan werden kann wenn einer wütend ist.
Von Petra Stamer-Brandt: Wut weg Spiele (2019) ist eine wunderbare Sammlung bekannter und unbekannter Spiele, die Entlastung für die Kinder bei Wut schaffen. Es sind auch sehr viele ganzheitlichen Anregungen für Ärger und Aktivitäten enthalten. Was mir sehr gut gefällt, der Titel entspricht nicht dem Inhalt. Es geht nicht darum die Wut zu entfernen, sondern ihr einen Weg zu bahnen.
Wutbilder malen:
Material: Fingerfarben, Folien um den Tisch oder Boden abzudecken, Plakatpapier,
Die Kinder werden eingeladen in 5-6er Gruppen gemeinsam ein großes Papier mit Farben zum Thema Wut zu bemalen. Es ist wichtig, dass den Kinder erlaubt wird, so zu malen wie sie wollen. In der Regel entstehen ungegenständliche Bilder, was auch gut ist. Wut ist im eigentlichen Sinn ungerichtet. Ärger wäre gerichtet und könnte als Situation gemalt werden.
Zum Abschluss werden die Bilder bewundert und jedes Kind kann erzählen, was es ausdrücken kann. Die Bilder könnten eine schöne Wandgestaltung für die Wutecke haben.
Alternativ können die Bilder auf DinA3 einzeln gemalt und im Kamishibai vorgestellt werden.
Wutecken gestalten:
Wut braucht einen Ort, an dem sie ausgelebt werden kann. Gut ist es, die Kinder zu ermutigen sich diesen Ort selbst zu gestalten. Darin könnten „Wutbälle“, „Wutkissen“ oder ein Boxsack sein. Diese Gegenstände sollen eingeführt werden. Der Raum braucht Regeln, so z.B. die Regel, dass nur mit den Gegenständen WUT ausgelebt werden darf. Nicht an anderen Kindern. Die Bälle dürfen nicht geworfen werden, usw.
Anna und die Wut – Lesebuch und Trommelaktionen
Nöstlinger Christine und Christiane: Anna und die WUT; Das Buch wird vorgelesen. Über Anna und deren Wut kann sehr gut gesprochen werden. Wann geraten wir in Wut? Was machen wir damit aktuell? Falls Trommeln vorhanden sind, kann daraus ein WUT-Trommeln begonnen werden. Eine Aktion die länger dauert, ,wäre eine Trommel selbst zu bauen, die auch eine Wut aushält.