1. Einheit: Gefühle

Die Eselin Tima macht sich auf die Reise in das Land der Gefühle. Sie fragt die Kinder, was denn Gefühle seien und spielt dazu Musik ein. Die Aufgabe der Kinder in der ersten Einheit ist es, die Musik mit den Gefühlen in Verbindung zu bringen. Sie sollen auch noch in einfachen Worten beschreiben, wann diese Gefühle auftreten. Die Eselin Tima ist hier eine Mittlerin, sie kann von jedem Kind in die Hand genommen werden und als Sprachhilfe dienen. Unterstützt werden die Kinder mit Wortkarten und Starterkarten. Die Kinder malen am Ende die vier Grundemotionen und gestalten damit ein Gefühlsrad.

 

Gedanken:

Was sind Gefühle? Wie gehen wir mit Gefühlen um?

Grobziel: Eigene Gefühle benennen lernen

Feinziele:

Die Kinder erleben, dass, es vier Gefühle gibt

Sie erarbeiten sich ein Gefühlsrad, das sie täglich zu Beginn des Schultages mit der Lehrkraft ansehen.

Der Umgang mit dem Gefühlsrad wird eingeübt.

Tima wird in die Hand genommen und beginnt ganz verwirrt herumzuschauen.

T: Wo bin ich hier? Also so viele Kinder, was ist den passiert? Also liebe Kinder ich bin die Tima und bin gerade sehr durcheinander. Ich bin auf der Suche nach dem Land der Gefühle.

Wisst ihr ich kenne ein Lied:

  • Ich bin Tima
  • Ich reise viel umher
  • Ins Land der Gefühle
  • Da gefällt es mit sehr
  • Yeah…

Das Lied wird vorgesungen oder gesprochen und dann von den Kindern wiederholt.

In den vier Ecken, oder auf dem Boden in vier verschiedenen Richtungen liegen die Bilder der vier Grundemotionen (siehe Textkarten)

Varianten mit Musik

T: Vielleicht könnt ihr mir helfen! Ich habe etwas Musik bei mir und weiß nicht wo sich diese Gefühle befinden. Ich schlage Euch vor – ich spiele die Musik ab – ihr macht die Augen zu – und bewegt euch zur Musik – geht ohne Worte zu dem Gefühl das auf dem Bild dargestellt ist.

Die Kinder stehen bei den Bildern, es kann auch uneindeutig sein.

T: „Jetzt bin ich aber neugierig. Wann fühlst du dich wütend?

Wann bist du traurig?

Die Kinder erzählen, dann folgt eine andere Musik und es werden neue Zuordnungen geschaffen

Variante mit Szenen (bei höherer Sprachkompetenz)

T: ich habe jetzt vier Karten auf denen seht ihr Tima mit einem Gefühl. Könnt ihr es lesen? Was bedeuten diese Worte in eurer Sprache?

Nun bildet ihr vier Gruppen und geht zu einer Karte und überlegt euch wann ihr dieses Gefühl habt. Macht daraus ein kleines Theaterstück.

Kinder treffen sich anschließend im Sitzkreis. Die Szenen werden gezeigt.

Sprechen über die Szenen oder die Musik.

Verstärker: Spiel

Es wird ein zusätzlicher Stuhl in den Stuhlkreis gebracht. Die Lehrkraft erklärt das Spiel. Mein rechter Platz ist leer, da wünsche ich mir …. her! Die Kinder wiederholen den Spruch erst. Dann darf gewünscht werden.

Wird ein Kind aufgerufen, fragt es: Mit welchem Gefühl soll ich kommen? Auch das sollte eingeübt werden.

Das Kind, das gerufen hat, sagt eines der vier Gefühle. Dann kommt das Kind und drückt das Gefühl pantomimisch aus.

Nun, ist wieder ein Platz frei, der besetzt werden soll: Mein rechter Platz ist leer…

T: Ich finde Gefühle total wichtig! Ich fände es gut wenn ihr Euch immer wieder daran erinnern könnt. Deswegen habe ich eine Idee. Ihr macht ein Gefühlsrad, dass ihr selbst bemalt und jeden Tag benutzen könnt. Jede*r erhält eine Wäscheklammer mit ihrem*seinem Namen. Ihr hängt euch dann zu dem Gefühl hin, das ihr spürt.

Kinder gehen in Kleingruppen und malen auf ein ¼ Stück ein Gefühl des gesamten Rades.

Variante: ein vorbereitetes Gefühlsrad mit den Bildern von Tima.

Wir fangen heute damit an. Du hängst dich an das Gefühlsrad und dann fragt Tima dich:

Wie geht es dir  – sag es mir?

Ich fühle mich…..

Der Vers wird mehrmals wiederholt, bis alle Kinder es sich gemerkt und verstanden haben, was sie jetzt machen müssen.

Dann wandert Tima herum. Das linke Kind fragt das rechte mit dem Spruch. Dabei wird sie von Tima unterstützt.

Wenn alle Kinder und Lehrkräfte gefragt wurden, wird noch einmal der Reisespruch gesungen oder gerappt.

Brücken zur nächsten Einheit

Lesebücher:

Holde Kreul, Dagmar Geisler: Ich und meine Gefühle: Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5, 2011

Es gibt Tage, da möchte man laut lachen und jauchzen vor Glück, an anderen ist einem zum Schreien und Toben zumute, dann wieder braucht man Trost und Nähe.
Gar nicht so einfach, mit all diesen widersprüchlichen Gefühlen umzugehen. Und nicht alle Emotionen darf man zeigen, denn das könnte andere Menschen verletzen. Die eigenen Gefühle wahrzunehmen und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen, ist für Kinder ein wichtiger Lernprozess und ein Ausprobieren von Grenzen.
Dieses Buch lädt zum Gespräch über Emotionen ein. Es will Kindern die Möglichkeit geben, sich mit ihrer Gefühlswelt auseinanderzusetzen, sich wiederzuerkennen und eigene Reaktionen zu überprüfen. Es will aber auch Mut machen, zu allen Gefühlen zu stehen.

Im Kartenset: Projekte in der KiTa GEFÜHLE, 2019, sind sehr viele Anregungen für das Thema Gefühle in der Klasse. Das Set gibt viele schöne Anregungen, auch in den DAF-DaZ Klassen. Es muss einiges herunter gebrochen werden, doch die Ideen sind witzig und erfrischend.  

Wimmelbücher zu den Gefühlen:

Ursula Enders,Dorothee Wolters: Sooooo viele Kinder in der Stadt, – auf der Straße, dem Schulhof, der Baustelle, dem Weihnachtsmarkt, am Bahnhof und dem verschneiten Park. Ein Wimmelbuch über kindliche Gefühle, 2012

Ursula Enders,Ulfert Boehme,Dorothee Wolters: Sooooo viele Kinder; Ein Wimmelbilderbuch über die Einzigartigkeit kindlicher Gefühle.
In sieben Szenarien (vom Kindergarten bis zum Schwimmbad) zeigt es Kinder beim Spielen und Streiten, beim Stillsitzen und Faxenmachen, beim Klettern, Schwimmen, Malen, Basteln – kurz, so wie im richtigen Leben. Und das Besondere daran ist: Man sieht nicht nur, was die Kinder tun, sondern auch, wie sie sich dabei fühlen. Sooo viele Kinder ist ein Such- und Wimmelbuch und zugleich eine kleine Schule der Gefühle. 2003

Gefühlskarten:

Annika Botved, Melanie Gräßer , et al.:Gefühle benennen mit Kindern und Jugendlichen: Kartenset mit 120 Bildkarten. Mit 12-seitigem Booklet, 2016

Mimürfel

Würfel mit 6 Gesichtern, die verschiedene Emotionen zeigen: man ist böse, lustig oder traurig etc. Die Idee mit den Mimürfeln ist schon ganz alt. Der Mimürfel ist ein Spielmittel, mit dem die Kinder vor dem Unterricht spielen können. Sie würfeln das Gefühl und erzählen eine Geschichte. Es geht auch mit Pantomime.  Zu beziehen: https://www.neues-spielen.de/html/mimurfel.html

Spiele zu den Gefühlen:

Feuer, Wasser, Sturm mit Gefühlen:

Material: Etwas zum Draufklettern (z.B. eine Bank, ein Tisch, eine Matte oder ähnliches)

Vor Spielbeginn müssen die einzelnen Aufgaben erklärt und die dafür vorgesehenen Bereiche bestimmt oder vereinbart werden (z.B. wohin bei Feuer?).

Alle Mitspieler laufen durch den Raum, Garten oder über die Wiese.

Ruft der Spielleiter oder die Spielleiterin:

  • TRAURIG, legen sich alle Mitspieler flach auf den Boden und heulen ganz laut.
  • FREUDE, müssen sich alle auf eine Hochebene begeben, z.B. auf eine Bank klettern und Freude ausdrücken.
  • ANGST, laufen alle in eine zuvor vereinbarte Ecke und drücken Angst aus.
  • WUT, bleiben alle als Wutsäulen erstarrt.

Zwischen den einzelnen Aufgaben laufen die Mitspieler immer wieder im Raum, Garten oder auf der Wiese umher.