5. Einheit: Trauer

Gedanken:

Wie ist das mit der Trauer? Was macht mich traurig? Ist Trauer nützlich? Wozu eigentlich traurig sein?

Ähnliche, verwirrende Wörter:  Trauen, Vertrauen, traurig, Trauer, Traum, Trauen (Hochzeit)

Grobziel: Trauer ist wichtig, denn sie hilft mit Verlust besser umzugehen.  

Feinziele:

Sie teilen sich gegenseitig mit, was sie manchmal traurig macht.

Sie spüren mit Tima, dass traurig sein manchmal auch recht wütend machen kann.

Die Kinder erleben durch Übungen, wie wichtig es ist auch einmal traurig zu sein.

Vorarbeit im Klassenverband:

Es wurde zur Wut gearbeitet und dort auch schon angedeutet, dass in der Wut manchmal auch Trauer stecken kann.

Anknüpfung an die Vorstunde:

Das Lied „Tima und die Gefühle“ wird gemeinsam gesungen

Material:

Kamishibai mit grauem traurigen Bild

Bilder zum Thema Trauer

 

Durchführung:

Im Kamishibai findet sich eine traurige Landschaft. Das Wort „Trauer“ ist zu sehen.

Tima: (Schluchzt)

L fragt Tima: „Tima, was ist den los?“

Tima: „Heute ist Basil nicht dabei. Er ist unterwegs in einer anderen Klasse. Ich bin traurig, weil er nicht da ist!“

L: „Das kenne ich. Ich bin auch traurig,  wenn ich jemanden vermisse.“

Tima: „ Ich wollte ihm noch Tschüss sagen, doch das war heute Morgen alles zu schnell. Ich wollte auch heute mit ihm etwas spielen. Jetzt ist er nicht da!“

( Sie wirkt dabei auch wütend. ) „Soll er doch weg bleiben. Ich brauch ihn nicht…. Oder vielleicht doch… ach, eigentlich bin ich traurig.“

Tima: wendet sich den Kindern zu: „Kennt du das auch, traurig sein? Wann bist du traurig?“

L: „Ich bin auch neugierig, wann wir alle immer mal wieder traurig sind. Ich habe hier ein paar Bilder dabei. Das sind alles recht traurige Szenen, oder? Sucht Euch einmal ein Bild aus, das zeigt, wann du traurig bist.“

 

Kinder  sowie L suchen sich ein Bild aus. Dann erzählen sie, was sie damit verbinden. Welche Geschichte sie mit „traurig sein“ verbinden.

 

Tränenbaum:

Einführung und Wiederholung: Traurig sind wir, wenn wir etwas verlieren, krank sind, … und dabei auf die Bilder deuten.  Wir weinen dann.

Tima: Erzählt eine Geschichte von einem Baum, an dem die Menschen ihre Tränen hingehängt haben. Die Tränen verwandelten sich in ganz viele glitzernde Edelsteine. „Lass uns einen Tränenbaum machen. Ich habe hier einige Tränen. Stifte habt ihr selbst.“ 

Tränen malen lassen, vorstellen und aufhängen.

Was brauche ich,  wenn ich traurig bin….

Dialog:

L: Was brauchst du denn wenn Du traurig bist…

Tima: In Ruhe gelassen werden oder ….

Du darfst traurig sein…. Sich um sich selbst kümmern…

Evtl. Lied oder Musikstück und dabei werden die Tränen an den Ast geheftet.

 

Brücken zum Thema Trauer

Bücher:

Dagmar Geisler: Was mache ich mit meiner Trauer? (2018) Ein sehr gutes, anschauliches und für das Thema nützliches Buch. Es verbindet den Verlust mit Erinnerung und dem Trost.

Britta Teckentrup: Der Baum der Erinnerung (2013) Der alte Fuchs legt sich im Winter auf einer Lichtung nieder und stirbt. Seine Freunde des Waldes verabschieden sich von ihm. Im laufe der Zeit entsteht an der Stelle des Todes ein kleiner Trieb aus dem ein kräftiger Baum wird. Ein sehr sinnliches Buch, das durch die anspruchsvollen Bilder eine gute Möglichkeit ergibt, sich mit Trauer und Trost auseinanderzusetzen.

Christiane Tilly und Anja Offermann: Wasims Weste: Kindern Flucht und Trauma erklären. Es ist ein sehr einfühlendes Buch über eine Fluchtgeschichte und die Erinnerung. Das Buch ist auch in arabischer Sprache zu erhalten, ebenso eine gute Arbeitsbeschreibung mit vielen weiteren Tipps.

https://www.psychiatrie-verlag.de/fileadmin/storage/files/pv_book/WasimsWeste_Infomaterial.pdf

https://www.psychiatrie-verlag.de/fileadmin/storage/files/pv_book/WasimsWeste_arabisch.pdf

 

Übungen

Welche Farbe hat die Trauer?

Die Kinder erhalten ein großes Malpapier und Fingerfarben. Auf dem Papier soll jedes Kind für sich ein Bild malen. Das Thema der Bilder ist „traurig sein“.

Alternativ:

Die Bilder mit großen Leinwänden und Acrylfarbe gemeinsam gestalten.

Seelenvogel

Eine wunderschöne Geschichte von einem Vogel, der, aus dem Käfig befreit, sich um unsere Sorgen und Wünsche kümmert. Daraus entstand eine Gestaltungsidee für Kinder ab der 3. Klasse. Jedes Kind malt sich einen Seelenvogel und klebt auf den Bauch des Seelenvogels einen Briefumschlag. In diesen Briefumschlag kann das Kind Sorgen und Wünsche legen. Am Ende der Woche leert das Kind den Umschlag und schaut noch mal nach, was sich so getan hat. Die Wünsche und Sorgen werden dann entfernt.

(Geschichte und Anleitung sind zu finden bei: Schilling, Diemut: Das bin ich. Bildnerisches Gestalten mit Kindern, 2005.)