Erfahrungen

Den Kindern wie auch den Lehrkräften wird ermöglicht, dass die Gefühle im Schulalltag ankommen und dort ihren Raum finden. Es entspannen sich für alle Seiten die Beziehungen und die Herausforderungen, die der Schulalltag in sich hat. So ist dieses Projekt auch für Regelklassen gut geeignet. Es hat viele Vorteile gegenüber der Arbeit mit Sachbüchern über Gefühle.

Für Kinder mit einem vielfältigen Sprachhintergrund bietet es die Möglichkeit in der Sprache leichter anzukommen. Wenn ein Kind sein Gefühl ausdrücken kann und es bemerkt, dass die anderen Kinder und die Lehrkraft dies für wichtig halten, verlieren Konflikte ihre existenzielle Dramatik. Es kann über das Gefühl und dessen Entstehung gesprochen werden.

Die Aussage: „Ich bin traurig, weil mein Papa nicht hier ist und ich keine Freunde habe“ ermöglicht damit umzugehen. Wenn ein Kind damit angenommen wurde, braucht es im Pausenhof nicht durch Wut und Verzweiflung um sich zu schlagen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kulturelle Grundannahme, wie mit Gefühlen umgegangen werden soll. Viele Kulturen halten emotionale Ausdrucksformen für ein Zeichen der Schwäche. In einer Gesellschaft, die keine Zeit für Gefühle hat, ist eine Emotion eine Störung. Hier Erlaubnisse zum Fühlen zu geben, sind grundlegend. In einer Kultur, in der Gefühle ihren Raum haben und auch aussprechbar werden,  gibt es weniger Gewalt.

Wirkung des Projektes:

  • Gefühle werden durch das Gefühlsrad in der Klasse sprachlich und räumlich verortet
  • Es wird ein emotionaler Sprachschatz aufgebaut, der den Kindern wie der Lehrkraft hilft, sich in Konflikten besser auszutauschen
  • Grundwerte unserer Gesellschaft, wie die Würde, Gleichheit und Gerechtigkeit, werden über die Konfliktthemen eingeführt. Wut darf sein, solange keine Schädigung anderer stattfindet. Traurig sein ist ein Teil des Lebens. Wichtig ist jedoch, dass wir uns Trost suchen können.
  • Grenzen und deren Bedeutung werden benannt und verankert
  • Kulturelle Verschiedenheit im Umgang mit Gefühlen und Handlungen werden sichtbar gemacht.
Bilder zur Übung