Hintergrund

Die Idee – vom WIR-Projekt

zum WIR-DU-Projekt

Das WIR-Projekt für Regel- und Förderklassen im Grundschulbereich gibt es seit über 10 Jahren. WIR steht für Werte-Integration-Resilienz. Im Projekt enthalten sind ein dreiteiliges Programm in der Klasse, ein Leher*innen-coaching und ein Elternabend. Das Projekt ermöglicht die  Verortung der Gefühle im Raum der Klasse, ein Bejahen von Grenzen und eine konstruktive Form der Konfliktbearbeitung in der Klasse. Der Konflikt wird nicht ausgelagert, sondern in den Schulalltag eingebunden. Es wird mit der gesamten Klasse, inll. Lehrkraft, gearbeitet. Grund sind die Erfahrungen, dass genau in den Konflikten die Grundfragen der Werte und Integration auftauchen.

Ebenfalls ist eine wichtige Erfahrung, aus der „Schuld-Falle“ herauszukommen, die am Ende nur die Entschuldigung bietet. Es geht bei Resilienz unter anderem darum, dass die Einzelnen erkennen, was veränderbar ist. Gibt es nur die Entschuldigung, so entsteht zwar ein wichtiges Ritual für ein Ende eines Konfliktes, aber keine langfristige Verankerung. Unsere „WIR-Schulen“ berichten immer wieder, dass sie die Nachhaltigkeit des Projektes überzeugt. Wie Beispielsweise eine Schulleiterin, einer sogenannten Brennpunktschule, die wahrnimmt, dass die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Pausenhof signifikant abgenommen haben.

Als 2015 die ersten internationalen Klassen, Willkommensklassen oder in Bayern die Übergangsklassen entstanden sind, wurden  mit dem WIR-Projekt wiederholt angefragt. Grund waren viele Auseinandersetzungen der neuen Kinder mit den schon angekommenen. Wir stellten aber sehr schnell fest, dass wir da mit unserem WIR-Konzept nicht weiterkamen. Die Klassen oder Kinder brauchten erst einmal eine gemeinsame emotionale Sprache, damit sie in eine Auseinandersetzung gehen konnten. Dabei schauten wir uns die Unterrichtsmaterialien an und stellten fest, dass es wenig Material zur emotionalen Sprachkompetenz gab.

So haben wir das WIR-DU Projekt dafür entwickelt. Wir erleben, dass es sich nicht nur für Deutsch-Klassen und Willkommensklassen eignet, sondern auch in Regel- und Förderschulen von Schulsozialarbeiter*innen eingesetzt werden kann. Es ist ein Lehrplan-unterstützendes Projekt zur emotionalen Sprachkompetenz.